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Sterben tun die anderen, ich (noch) nicht!

Ich war 33 Jahre alt und kurz vor meiner zweiten Australienreise, als ich zur Absicherung alle meine Dokumente für den Fall meines Todes und meiner Urteilsunfähigkeit erledigte. Ich habe mein Leben meistens nach meinem Willen gelebt und so war mir auch wichtig meinen Willen im Todesfall und bei Urteilsunfähigkeit durchzusetzen.

Als ich dies meinem sozialen Umfeld erzählte stiess ich teils auf heftiges Unverständnis.

Ich wurde belächelt und hörte Kommentare

„jetz muesch ömu no nid as Sterbe dänkä!“
„isch das nid chli übertriebe“
„dänk doch nid gäng s schlimmste“
„du bisch doch no z jung für das“

Darüber gesprochen habe ich ab dann quasi mit niemandem mehr. Ich war verunsichert, ob ich nicht doch übertrieben habe, mit meiner Vorsorge.

es vergingen Jahre…

Im Oktober 2023 ist meine Schwester im Alter von nur 41.5 Jahren im Schlaf an Herzversagen gestorben.

es vergingen Wochen…

Ich realisierte, dass meine Vorsorge für Todesfall und Urteilsunfähigkeit richtig ist.
Ich musste meine Vorsorge Dokumente anpassen, meine Schwester durch eine andere Person ersetzen. Ich begann wieder öfters über diese Dokumente zu sprechen, weil ich es auch in jungen Jahren so wichtig finde.
Der Tod meiner Schwester hat auch mein soziales Umfeld aufgewühlt und nachdenklich gemacht.

Die Kommentare haben sich verändert.

„krass nie würdme mitme Herzversägä ie dem Alter rächnä“
„ihres Alter isch ou üses Alter“
„es isch scho richtig weme die Vorsorg macht»

Der Tod kennt kein Alter, keinen Zivilstand und keinen Reichtum, er kommt auch unverhofft.

Für die Vorsorge von Todesfall und Urteilsunfähigkeit gibt es kein richtiges Alter, es geht uns alle an und kann trauernde Angehörige in ihren Aufgaben und Pflichten entlasten.

28.01.2025